Nationalfeiertage
Geben Sie es zu - eine besondere Gelegenheit feiern Sie auch mal ganz gerne. Leckerer Kuchen, ein Glas Sekt zum Anstoßen oder Geschenke, wer sagt da schon „Nein“?! Immerhin markieren viele dieser Ereignisse ja auch wichtige Momente in unserem Leben. Doch nicht nur individuelle Feste und einzelne Personen können wir mit Geburts-, Hochzeits- oder Namenstagen feiern. Auch ganze Staaten lassen sich alljährlich zelebrieren und wir bekommen hierzu ein Geschenk in Form eines nationalen Feiertages. Doch hat ein Staat ein Geburtsdatum oder einen Jahrestag oder warum genau feiern wir diese Nationalfeiertage überhaupt? Erkunden Sie auf unseren Gruppenreisen die spannenden Geschichten hinter diesen Festlichkeiten und erleben Sie gleichzeitig einige der schönsten Traditionen Ihres jeweiligen Urlaubsziels.
In einem Land vor unserer Zeit
Seit Jahrmillionen kugelt sich unsere Erde durchs Universum, seit Jahrtausenden wird sie von Lebewesen bewohnt und nicht weniger lange gibt es Siedlungen von uns Menschen. Ja, die älteste bekannte Stadt der Erde, Jericho, soll sogar schon vor rund 11.000 Jahren im heutigen Westjordanland entstanden sein.
Doch was feiern wir bei einem Nationalfeiertag überhaupt, ist es tatsächlich immer eine historische Reise zum Gründungstag eines Landes quasi dem "Geburtstags"? Kann gar nicht sein, denken Sie sich jetzt vermutlich, während Sie an den deutschen Nationalfeiertag denken. Denn der Tag der deutschen Einheit geht ja bekanntermaßen auf die Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990 zurück. Sie sehen – die Wurzeln der Nationalfeiertage greifen vielmehr spannende, geschichtliche Ereignisse auf, deren Spuren sich bei einer Gruppenreise in das jeweilige Land erkunden lassen. Oft gehen die Feiertage sogar soweit auf in der Vergangenheit liegende Ereignisse zurück, dass wir heute gar nicht mehr wissen, warum genau wir diese eigentlich feiern.
Ein gutes Beispiel ist der 17. März. Egal, ob Sie sich gerade zuhause oder aber auf einer Reise befinden - fast überall dominiert an diesem Datum die Farbe Grün das Stadtbild. Manch einer ist schon in freudiger Erwartung auf Paraden, Volksfeste und Konzerte, andere verdrehen die Augen vor dieser Festlichkeit. Tatsächlich markiert aber der 17. März - der St. Patricks Day - einen der ältesten Feiertage der Welt. Mit seinem Ursprung in Irland, wird der St. Patricks Day in Gedenken an den Bischof Patrick von Irland gefeiert, der als erster christlicher Missionar in Irland gilt. Nicht nur in Dublin, sondern rund um die Welt, werden Sie sich an diesem Tag, wie auf einer Reise im Land der Kleeblätter, des glänzenden Goldes und der Kobolde fühlen.
Endlich frei und unabhängig
Viele Jahrhunderte - mancherorts sogar noch bis in die heutige Zeit - waren große Teile der Welt von Unterdrückung gekennzeichnet. Hautfarbe, Religion, Ressourcen oder Macht waren in der Regel die vorherrschenden Gründe. Vor allen Dingen die europäischen Großmächte waren fast unersättlich in ihrem Hunger, die Welt zu erobern. Und so entstanden zahlreiche britische, französische oder niederländische Kolonien in allen Himmelsrichtungen der Erde. Noch heute können Sie auf Ihren Reisen, viele tausende Kilometer von den Heimatländern der Kolonialherrschern entfernt, vor Ort die Verwebungen dieser fremden Kulturen entdecken. In der vietnamesischen Stadt Ho-Chi-Minh versteckt sich beispielsweise eine Variante des Pariser Notre Dame und im karibischen Curacao fühlen Sie sich mit den bunten Häuschen wie auf einer Gruppenreise an den Grachten Amsterdams. In den vergangenen 300 Jahren riefen viele dieser besetzten Länder ihre Unabhängigkeit von ihren Kolonialherren aus, sodass weit über 50 Prozent der Nationalfeiertage auf dieses wichtige Ereignis zurückführen.
Neben ihrer Symbolkraft spiegeln sie natürlich auch einen Funken Stolz wieder. Können Sie sich z.B. vorstellen, dass die USA, das Land des Amerikanisches Traumes, dem Sehnsuchtsziel für Freiheit und heute eines der mächtigsten Ländern der Welt, am 04. Juli 1776 mit dem Patriot Act aus dreizehn ehemaligen britischen Kolonien zusammengeschlossen wurde? Oder denken Sie bei einer gemütlichen Auszeit mit Ihrer Gruppe in Frankreich daran, dass der Nationalfeiertag am 14. Juli in Paris an eines der folgenreichsten Ereignisse der europäischen Geschichte erinnert, nämlich den Beginn der französischen Revolution?
Alles lange her denken Sie? Nein, wichtige Wendepunkte ereignen sich auch noch in jüngerer Zeit. Denn tatsächlich feiert Südafrika erst seit 1994 seinen Nationalfeiertag, als am 27. April erstmals die Mehrheit der schwarzen Bevölkerung mitwählen durfte.
Heut ist dein Geburtstag darum feiern wir...
Stellen Sie sich vor es ist Ihr Geburtstag und das ganze Land feiert mit. Wäre das nicht phänomenal? Ja für manch einen kann dieser Wunsch sogar in Erfüllung gehen. Wohlgemerkt ist das dann aber doch an größere Hürden geknüpft. Sollten Sie jedoch zur Monarchenfamilie Ihres Landes gehören, dann stehen die Chance hierfür gar nicht schlecht. Ist Ihnen dieses Glück vergönnt geblieben, dann schnuppern Sie doch zumindest auf einer unserer Gruppenreisen in dieses royale Fieber hinein, dass in einigen Ländern bis heute brennt. Ein farbenfrohes Beispiel hierfür erleben Sie auf einer Reise in unser Nachbarland, die Niederlande. Mit Paraden, Konzerten, aber auch den charakteristischen Flohmärkten (Einnahmen an diesem Tag sind steuerfrei), wird hier einen ganzen Tag lang in Orange - der Farbe des Königshauses von Oranien - gefeiert. Eingeführt wurde dieser Feiertag am 31. August 1889 als "Prinzessinnentag" zu Ehren der Prinzessin Wilhelmina. Die Festlichkeit sollten jedoch nicht nur dazu dienen ihren Geburtstag zu feiern, sondern zugleich das Nationalgefühl und die Einheit der Niederländer stärken. Als Prinzessin Juliana 1949 den Thron bestieg, wurde der "Prinzessinnentag" in den heutigen Koniginnedag bzw. Konigsdag umbenannt und auf Ende April verlegt. Inseln leuchtend orangener Glückseligkeit können Sie an diesem Tag auch tausende Kilometer entfernt, in der Karibik, finden. Denn der Ehrentag des amtierenden Königs ist auch auf den ehemals Niederländischen Antillen ein Nationalfeiertag.
Sie sehen – rund um die Welt feiern die Nationen ihr Bestehen, ihre Unabhängigkeit oder aber die Geburtstage ihrer wichtigsten Persönlichkeiten. Kaum vorstellbar, dass es auch Länder geben könnte, in denen es keinen Nationalfeiertag gibt. Dabei gibt es tatsächlich ein Beispiel in unserer nahen Umgebung, in dem nicht einmal dem Staatsoberhaupt ein offizieller Feiertag gewidmet ist.
Wenn Sie Anfang Juni mit Ihrer Gruppe nach Großbritannien reisen, so können Sie am jeweils zweiten Samstag der Parade "Trooping the Colour" beiwohnen, die zu Ehren des Geburtstags von Queen Elizabeth II. stattfindet. Als royaler Experte erkennen Sie natürlich direkt, dass ihr eigentlicher Geburtstag auf dem 21. April liegt. Doch bei einem Blick in den Feiertagskalender werden Sie staunen – keiner dieser Tage ist als offizieller Nationalfeiertag eingetragen. Warum wird denn dann überhaupt im Juni nochmal inoffiziell gefeiert? Weil auch Königinnen auf das Wetter keinen Einfluss haben! Kurzerhand wurde die Feier daher einfach in den trockeneren Juni verlegt. Ebenso pragmatisch haben es übrigens auch die Luxemburger gesehen. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist der Geburtstag des Monarchen hier ein nationaler Feiertag. Da die Großherzogin Charlotte allerdings im Januar geboren wurde, wurde die Feierlichkeit 1961 kurzerhand auf den 23. Juni verschoben. Reisen Sie heute in das schöne Großherzogtum dann können Sie seither den Nationalfeiertag im Sommer miterleben.
Traditionen
Ein Kuchen zum Geburtstag, die Eiersuche an Ostern oder ein Feuerwerk an Silvester…jede Feierlichkeit hat irgendwie auch ihre eigenen Traditionen. Ganz klar also, dass auch am Nationalfeiertag kulturelle oder gesellschaftliche Bräuche den Festakt begleiten. Oft mit dabei sind Paraden, Konzerte oder auch imposante Feuerwerke. Doch es geht auch ungewöhnlicher.
Gerade bei einer Reise in den asiatischen Raum können Sie mit Ihrer Gruppe spannende, vielleicht sogar kuriose Traditionen entdecken. Eine davon finden Sie in Indonesien. Schon während der niederländischen Kolonialzeit wurde zu besonderen Anlässen dieser Wettbewerb, Panjat Pinang, ausgetragen. Für die Teilnehmer gilt es eine mit Öl beschmierte hohe Stange zu erklettern, an deren Spitze viele begehrte Preise wie z.B. Radio, Kleidung oder ganze Fahrräder - früher Lebensmittel wie Zucker und Mehl - angebracht sind. Da das Spiel eine wichtige Philosophie bewahrt, wird es gerade zum Unabhängigkeitstag am 17. August weiter ausgetragen, denn: um das Ziel zu erreichen, braucht es Ausdauer, Geschicklichkeit und Zusammenarbeit - Eigenschaften, die auch die Vorfahren zeigten, als Sie um die indonesische Unabhängigkeit kämpften.
An einem freien Tag arbeiten? Für manche kommt es sogar noch dicker, als in Indonesien. In Kanada beispielsweise ist am 01.Juli nicht allen zum Feiern zumute. 1867 wurde hier erstmals der Dominion Day gefeiert, als die Provinzen Nova Scotia, Quebec, Ontario und New Brunswick zur Dominion of Canada zusammengeschlossen wurden. Den Canada Day, wie er heute gefeiert wird und das unabhängige Kanada, das Sie auf einer Reise in die unglaubliche Landschaft zwischen Wäldern, Eis und Metropolen erleben können, besteht offiziell allerdings erst seit 1982. Neben den vielen patriotischen Feierlichkeiten, die an diesem Tag stattfinden, ist der Feiertag in Quebec aber auch als Moving Day bekannt. Da der Großteil der Mietverträge an diesem Tag beginnen, nutzen Kanadier den Feiertag direkt für Ihren Umzug.