In die Fußstapfen Napoleons treten
Eine Gruppenreise auf den Spuren Napoleons in Osteuropa
Napoleon Bonaparte hat ganz Europa und den Mittelmeerraum geprägt. Seine Feldzüge führten den französischen Herrscher etwa durch Ägypten, Deutschland, Italien – und nach Osteuropa. Welche Spuren er dort hinterlassen hat, können Sie auf einer Gruppenreise erkunden: durch Polen, die Slowakei und Russland.
Napoleon in Danzig
Nach der Eroberung durch die französische Grand Armée wurde Danzig 1807 zu einem eigenständigen Staat ausgerufen. Das Staatsgebiet der Republik Danzig unfasste die eigentliche Festung Danzig, ein Teil des Frischen Haffes, sowie eine Enklave auf dem südlichen Teil der Halbinsel Hel. Erst nach dem gescheiterten Russlandfeldzug Napoleons 1812 konnte die russische Armee die Stadt umstellen. Nach dem Abzug der Franzosen im Januar 1814 wurde Danzig wieder mit der Provinz Westpreußen vereinigt. Auf dem Hagelsberg (Gora Gradowa) sind noch heute die Überreste einer alten Befestigung mit einer Art Denkmal, dem Napoleonischen Tisch, vorzufinden.
Die ehemalige Hansestadt hat neben der Ostsee und ihrem hübschen Hafen auch jede Menge Kultur zu bieten. So sollten Sie sich auf jeden Fall die Marienkirche ansehen, die von 1343 bis 1502 erbaut wurde. Die im gotischen Stil errichtete Kirche ist eine der größten Hallenkirchen weltweit – und eine der größten Backsteinkirchen nördlich der Alpen. Auch das bekannteste Wahrzeichen Danzigs – das Krantor – sollten sie auf Ihrer Reise definitiv besichtigen. Es wurde im Stil der Backsteingotik Mitte des 14. Jahrhunderts erstmalig erbaut und seitdem mehrere Male zerstört, neu aufgebaut und restauriert.
Vorreiter des gotischen Stils
Wussten Sie, das die Gotik ist die Epoche der europäischen Kunst und Architektur des Hochmittelalters (12.–15. Jh.). Der gotische Stil entwickelte sich nach der Romanik und inspirierte sich stark an ihr. Die Franzosen waren Vorreiter des gotischen Stils, der Trend schwappte nach England über und wurde anschließend in ganz Europa etabliert. Der Spitzbogen ist ein typisches Merkmal der Gotik, auch wenn er vereinzelt bereits in der Romanik vorkam.
Polens Nationalgericht „Bigos“
Napoleon aß gern einfache Gerichte. Seine Leibspeise sei „Hähnchen Marenga“ gewesen. Dieses Gericht kochte ihm sein Leibkoch erstmals bei der Schlacht in Österreich – in der Stadt Marenga (daher der Name). Zutaten sind Huhn, Zwiebeln, Flußkrebse und Pilze. Ob Napoleon auch „Bigos“ – das Nationalgericht Polens gemocht hätte? Es handelt sich hierbei um einen Schmoreintopf aus Sauerkraut, Weißkohl, Rind-, Wild-, Schweinefleisch und Pilzen und wird gewürzt mit Piment, Lorbeer und Tomatenmark. Besonders im Winter stößt Bigos in Polen auf großen Anklang und ist wegen seiner langen Haltbarkeit sehr beliebt – und weil „Bigos“ einfach gut schmeckt.
Wissen to go:
Napoleon kommt in der polnischen Nationalhymne vor. Der Text entstand in der Zeit des Befreiungskampfes Polens. Sie hofften durch Napoleons Hilfe ihr Königreich zurückzuerobern, was nicht gelang: Napoleon schuf nur das Herzogtum Warschau. Nach der Niederlage Napoleons stellten die Siegermächte (Preußen, Österreich und Russland) das Herzogtum als „Königreich Polen“ unter russische Aufsicht.
Der Vertrag von Pressburg – eine Reise nach Bratislava
Mit dem Vertrag von Pressburg (das heute Bratislava heißt) kehrte im Jahre 1805 Frieden zwischen Frankreich – unter der Herrschaft Napoleons – und Österreich unter Friedrich I. ein. So endete der dritte Koalitionskrieg. Auf den Spuren Napoleons reisen wir nun in die Hauptstadt der Slowakei – nach Bratislava.
Das Zitat Frankreichs damaligen Herrschers könnte die Vollkommenheit des Naturparadieses, das Sie in Bratislavas Umgebung erwarten können, meinen. Die Hohe Tatra überzeugt mit ihrer atemberaubenden Berglandschaft. Ob Sie nun Wandern gehen oder eine Schifffahrt auf der Donau machen, ist Ihnen überlassen. Eine unvergessliche Aussicht bekommen sie auch, wenn Sie mit der Seilbahn nach Skalnaté Pleso fahren – hier können Sie ein Postkarten-Urlaubsfoto schießen.
Napoleon in Russland: Gruppenreise nach Moskau
Im Jahre 1812 wanderte Napoleon mit seiner Grande Armée, bestehend aus 600.000 Männern in Russland ein. Zur Verwunderung der Franzosen, rückte in Russland keine Armee zum Kampf aus. Russland kämpfe mit anderen Waffen: Sie brannten Brücken, Häuser und Felder nieder. Als Napoleon mit seiner stark dezimierten Grande Armée Moskau erreichte, glaubte er Russland besiegt zu haben. Aber die Metropole und Ihre reichen Schätze lösten sich buchstäblich in Rauch auf. Der große Brand zerstörte zwei Drittel von Moskau und Napoleons Pläne. Napoleon verlor den Krieg, musste abdanken und wurde auf die italienische Insel Elba verbannt. Wir bleiben allerdings in Russland – und reisen in die glanzvoll wieder aufgebaute Weltmetropole Moskau. Nicht erst seit Dschingis Khans Song ist bekannt, dass die Hauptstadt Russlands viel zu bieten hat. So sollten Sie sich unbedingt den Roten Platz in Moskau ansehen – wunderschön ist er auch bei Nacht. Er ist von den bedeutendsten Bauwerken der Geschichte umgeben und gehört seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Vom Roten Platz aus haben Sie eine grandiose Sicht auf die Basilius-Kathedrale, die im Jahre 1555 im Auftrag von Iwan dem Schrecklichen – anstelle der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit – errichtet wurde. Für Ballett- und Theaterfreunde ist das Bolschoi-Theater – in unmittelbarer Nähe des Roten Platzes – ein absolutes Muss. Es ist das bekannteste Theater Russlands und berühmt für seine Opern und Ballett-Aufführungen. Aber auch, wenn Sie sich keine Vorstellung ansehen möchten, lohnt es, sich das prunkvolle Theater zu besichtigen.
Napoleon in Frankreich und Italien
Im Artikel „Auf den Spuren Napoleons“, erfahren Sie, was Napoleon in Frankreich und Italien alles bewirkt hat. Interessieren Sie sich für die Befreiungskriege? Machen Sie doch eine Reise ins wunderschöne Leipzig. Dort können Sie sich unter anderem das Völkerschlachtdenkmal – als einen Teil der Befreiungskriege – anschauen.
